Eine aktuelle Studie des Sozialverbands VdK zeigt eindrucksvoll die immense Bedeutung der 24-Stunden-Pflege. Diese Betreuungsform ist für viele Pflegebedürftige und ihre Familien unverzichtbar geworden. Die VdK-Studie zeigt auf, dass die Pflegebedürftigen mit der 24 Std Betreuung sehr zufrieden sind. Wir haben die wichtigsten Ergebnisse für Sie zusammengestellt.
Das Wichtigste im Überblick
- Der Sozialverband VdK hat im April 2022 eine Studie zum Thema „24-Stunden Pflege“ veröffentlicht.
- Die Ergebnisse zeigen, Betreuungsleistungen sind eine sehr wichtige Form pflegerischer Unterstützung.
- Die sogenannte „24-Stunden Pflege“ wird überwiegend durch Menschen mit einem höheren Pflegegrad in Anspruch genommen.
- Der Kontakt zu der Betreuungsperson erfolgt in der Regel über eine Vermittlungsagentur.
- Neben der sogenannten „24-Stunden Pflege“ nutzen Pflegebedürftige weitere Unterstützungsangebote.
Wer nutzt die „24 Stunden Pflege“?
Die Studie zeigt, die sogenannte „24-Stunden-Pflege“ wird überwiegend von Pflegebedürftigen mit einem höheren Pflegegrad genutzt:
- Pflegegrad 1: 1,3 %1
- Pflegegrad 2: 7,8 %1
- Pflegegrad 3: 29,2 %1
- Pflegegrad 4: 34,2 %1
- Pflegegrad 5: 26,3 %1
Die fallende Nutzung bei Pflegegrad 5 deutet auf eine intensivere Pflege u.a. über ein Pflegeheim hin.
Was sind die Gründe für die Inanspruchnahme der „24-Stunden Pflege“?
Die Pflegekasse unterstützt in vielfältiger Form die häusliche Betreuung. Warum die Betreuung über eine osteuropäische Betreuungskraft zur Anwendung kommt, zeigen die folgenden Ergebnisse:
- 86,5 % der Pflegebedürftigen möchten zu Hause gepflegt werden. Dies ist mit 87,5 % auch der überwiegende Wille der Angehörigen.1
- Mit 36,5 % bei den Pflegebedürftigen und 37,6 % bei den Angehörigen war der zweithäufigste Grund, dass Betroffene keinen besseren Ansatz hatten.1
- 19,2 % der Pflegebedürftigen und 11,5 % der Angehörigen wurde diese Lösung empfohlen.1
- Ein weiterer Grund war die finanzielle Komponente. 15,4 % der Pflegebedürftigen und 22,6 % der Angehörigen waren andere Pflegeformen zu teuer.1
Wie ist der Kontakt zur Betreuungsperson entstanden?
Die Studie belegt welche wichtige Rolle Agenturen mit Ihrer Vermittlungstätigkeit einnehmen:
- Bei 62 % der Angehörigen wurde der Kontakt über eine Agentur hergestellt.1
- Ca 30 % haben dafür die Unterstützung von Verwandten oder Bekannten genutzt.1
- Weniger als 9 % haben den direkten Weg zur Betreuungskraft gesucht.1
Welche Aufgaben übernehmen die „24-Stunden Pflegekräfte“ im Wesentlichen?
Folgend die wichtigsten Aussagen der Befragten im Überblick:
- In 90,2 % der Haushalte übernehmen die Betreuungskräfte die Grundpflege in Form von Essensbegleitung und dem An- und Ausziehen.1
- Die Haushaltsführung gehört in 87,3 % der Haushalte zu den Aufgaben der Betreuungskraft.1
- Um die Körperpflege kümmern sich in 84,5 % der Haushalte die Betreuuungskräfte.1
- Die Unterstützung beim Toilettengang erfolgt in 83 % der Haushalte.1
- Die Alltagsbegleitung ist in 65,9 % der Haushalte eine wichtige Aufgabe der Betreuungsperson.1
Mit welchen Leistungen kombinieren Pflegebedürftige die „24-Stunden Pflege“?
Die Studie zeigt, die Kombination verschiedener Pflegeformen und deren Unterstützungsleistungen ist gängige Praxis:
- Pflegegeld: 90,3 %1
- Ambulanter Pflegedienst: 48,9 %1
- Verhinderungspflege: 32,7 %1
- Haushaltshilfe: 15,4 %1
- Entlastungsbetrag: 17 %1
- Kurzzeitpflege: 17,9 %1
- Betreuungsdienste: 8,5 %1
- Tages- und Nachtpflege: 11,2 %.1
(1) Sozialverband VdK Deutschland e. V. Zentrale Studienergebnisse zur 24-Stunden-Pflege der Hochschule Osnabrück im Auftrag des Sozialverbands VdK.