Notfallplan in der 24-Stunden-Pflege: Was tun bei plötzlicher Verschlechterung des Zustands?

In der 24-Stunden-Pflege ist es entscheidend, auf unerwartete gesundheitliche Veränderungen des Pflegebedürftigen vorbereitet zu sein. Ein gut strukturierter Notfallplan gibt Sicherheit – sowohl den Angehörigen als auch den Betreuungskräften. Dieser Artikel zeigt, welche Schritte im Ernstfall wichtig sind, wie Sie einen Notfallplan richtig erstellen und welche Rolle Pflegekräfte und Angehörige dabei spielen.

Inhalt

Warum ein Notfallplan in der 24-Stunden-Pflege unverzichtbar ist

Ein Notfall kann jederzeit eintreten – etwa bei Herzproblemen, Atemnot oder einem Sturz. Besonders in der häuslichen Pflege ist schnelles, koordiniertes Handeln wichtig. Ein strukturierter Notfallplan hilft, in Stresssituationen den Überblick zu behalten und lebenswichtige Maßnahmen rechtzeitig einzuleiten.

Vorteile eines Notfallplans:

  • Sicherheit und Routine im Ernstfall

  • Klare Aufgabenverteilung

  • Schnelle medizinische Versorgung

Reduktion von Fehlentscheidungen durch Stress

Wichtige Elemente eines Notfallplans

Ein effektiver Notfallplan sollte individuell auf den Pflegebedürftigen zugeschnitten sein und folgende Informationen enthalten:

  • Kontaktdaten: Hausarzt, Notrufnummern, Angehörige

  • Medizinische Daten: Diagnosen, Allergien, Medikamente, Blutgruppe

  • Pflegeanweisungen: Was ist im Ernstfall zu beachten (z. B. Patientenverfügung)?

  • Rollenverteilung: Wer ruft den Arzt, wer betreut den Pflegebedürftigen, wer informiert die Angehörigen?

Tipp: Bewahren Sie den Notfallplan sichtbar auf – z. B. in einem Ordner neben dem Telefon oder am Kühlschrank.

Sofortmaßnahmen bei plötzlicher Verschlechterung des Gesundheitszustands

Wenn sich der Zustand des Pflegebedürftigen akut verschlechtert, zählt jede Sekunde. Pflegekräfte sollten folgende Schritte beachten:

  1. Ruhe bewahren und Situation einschätzen

  2. Vitalzeichen prüfen (Atmung, Puls, Bewusstsein)

  3. Notruf 112 wählen und klare Informationen geben

  4. Erste Hilfe leisten (z. B. stabile Seitenlage, Wiederbelebung)

  5. Angehörige und Pflegeagentur informieren
Kontakt Aufnehmen

Kommunikation mit Ärzten und Angehörigen

Transparente Kommunikation ist entscheidend. Der Hausarzt sollte bei jeder Verschlechterung zeitnah informiert werden, ebenso die Angehörigen. Eine strukturierte Dokumentation des Vorfalls erleichtert die weitere Behandlung.

Wichtige Informationen für den Arzt:

  • Zeitpunkt und Art der Veränderung

  • Vitalwerte

  • Bereits eingeleitete Maßnahmen

  • Medikamenteneinnahme vor dem Ereignis

Dokumentation und Nachsorge

Nach einem Notfall ist eine ausführliche Dokumentation Pflicht. Diese hilft nicht nur der medizinischen Nachsorge, sondern auch der Qualitätssicherung in der 24-Stunden-Pflege.

Was dokumentiert werden sollte:

  • Verlauf des Notfalls

     

  • Handlungen der Pflegekraft

     

  • Rückmeldung des Arztes

     

  • Empfehlungen für zukünftige Maßnahmen

Präventive Maßnahmen zur Notfallvermeidung

Viele Notfälle lassen sich durch regelmäßige Gesundheitsüberwachung und gute Kommunikation vermeiden.

Empfehlungen:

  • Regelmäßige Blutdruck- und Blutzuckerkontrollen

  • Medikamentenplan aktuell halten

  • Schulung der Pflegekraft im Notfallmanagement

  • Frühwarnzeichen (z. B. Atemnot, Schwindel, Appetitlosigkeit) beachten

Checkliste: So erstellen Sie Ihren individuellen Notfallplan

✅ Kontaktdaten aller relevanten Personen
✅ Medizinische Informationen und Dokumente
✅ Klare Anweisungen bei bestimmten Symptomen
✅ Aufgabenverteilung im Ernstfall
✅ Regelmäßige Aktualisierung des Plans

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