Kurzaktivierung für Menschen mit Demenz

Inhalt

Wie man gezielt Anreize setzt, um Pflegebedürftige aus der Lethargie zu holen

Menschen mit Demenz ziehen sich oft in ihre eigene Welt zurück, was es Angehörigen und Betreuungskräften erschwert, eine Verbindung zu ihnen zu halten. Doch gezielte Kurzaktivierungen können helfen, diese Isolation zu durchbrechen und das Wohlbefinden zu steigern. Der Ratgeber des Pflege-Instituts Weindl zeigt, wie Sie durch einfache Methoden Erinnerungen wecken und die Lebensfreude Ihrer Liebsten fördern.

1. Warum ist Kurzaktivierung wichtig?

Kurzaktivierungen setzen gezielte Reize, die Menschen mit Demenz helfen, sich wieder bewusster wahrzunehmen und in Kontakt mit ihrer Umwelt zu treten. Bereits 10-15 Minuten täglicher Erinnerungsarbeit können positive Effekte erzielen, das Selbstwertgefühl stärken und die Lebensqualität verbessern.

2. Einfache Methoden der Kurzaktivierung

Geruchserlebnisse: Der Geruchssinn ist eng mit dem Gedächtnis verknüpft. Düfte wie Lavendel, frisches Brot oder Lieblingsparfüm können starke emotionale Reaktionen hervorrufen und schöne Erinnerungen wecken.

Tastgegenstände: Vertraute Gegenstände wie ein altes Lieblingskissen oder Fotos mit strukturierten Rändern bieten taktile Reize, die Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.

Naturklänge: Vogelgezwitscher, Meeresrauschen oder Regenprasseln wirken beruhigend und erinnern an schöne Naturerlebnisse. Kombiniert mit Spaziergängen an der frischen Luft entsteht ein Gefühl von Freiheit.

Fernsehklassiker und Musik: Bekannte Serien, Filme oder alte Lieblingslieder rufen Erinnerungen wach und fördern Gespräche. Menschen mit Demenz erkennen oft Szenen oder Melodien, die Emotionen auslösen.

Festtagsstimmung: Saisonale Dekorationen, gemeinsames Plätzchenbacken oder das Singen von Festliedern schaffen eine vertraute Atmosphäre und wecken positive Erinnerungen.

3. Die Rolle der Angehörigen und Betreuungskräfte

Der Erfolg der Kurzaktivierung hängt stark vom Engagement der Angehörigen und Betreuungskräfte ab. Durch gemeinsame Aktivitäten können Beziehungen gestärkt und das Gefühl von Geborgenheit gefördert werden. Wichtige Erinnerungen aus dem Leben der Pflegebedürftigen sollten in die Aktivierungen eingebunden werden.

Tipp: Sprechen Sie mit der Betreuungskraft über persönliche Vorlieben und Erlebnisse des Pflegebedürftigen, um gezielte Anknüpfungspunkte für die Aktivierung zu finden.

4. Praktische Tipps für den Alltag

  • Integrieren Sie die Aktivierungen in den Tagesablauf, z.B. beim gemeinsamen Frühstück.
  • Wiederholen Sie bekannte Rituale, um Sicherheit zu vermitteln.
  • Nutzen Sie einfache Hilfsmittel wie Duftöle, Fotoalben oder Musik-Playlisten.

Fazit

Kurzaktivierungen sind eine wertvolle Methode, um Menschen mit Demenz aus der Isolation zu holen und ihre Lebensfreude zu steigern. Mit wenig Aufwand lassen sich große Effekte erzielen – für die Pflegebedürftigen und ihre Familien.

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