Die Kunst der Aktivierung von Menschen mit Demenz

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Menschen mit Demenz ziehen sich oft in ihre eigene Welt zurück, was für Angehörige und Pflegekräfte eine Herausforderung darstellt. Doch durch gezielte Aktivierung, also durch Reize, Erinnerungsarbeit und sinnvolle Beschäftigung, kann dieser Rückzug gemildert werden. Die Betroffenen erhalten dadurch eine Verbindung zur Außenwelt und können wieder aktiver am Leben teilnehmen. Hier erfahren Sie mehr über Ansätze, wie Sie Demenzerkrankte gezielt unterstützen können.

Menschen mit Demenz neigen oft dazu, sich zunehmend in ihre eigene Welt zurückzuziehen. Dieser Rückzug ist ein häufiges Symptom der Krankheit und macht es für Angehörige und Pflegekräfte oft schwer, eine Verbindung zu den Betroffenen aufrechtzuerhalten. Eine Möglichkeit, diese Menschen aus ihrer Lethargie zu holen und sie wieder aktiver am Leben teilnehmen zu lassen, ist die gezielte Aktivierung. Dabei geht es darum, durch bewusste Reize, Erinnerungsarbeit und sinnvolle Beschäftigung Brücken zur Außenwelt zu bauen.

Ideen und Methoden zur Aktivierung von Menschen mit Demenz

Es gibt viele einfache, aber effektive Methoden, um Menschen mit Demenz zu aktivieren und sie emotional sowie geistig anzusprechen. Aktivierung bedeutet, gezielte Reize zu setzen, die Erinnerungen wecken und das Wohlbefinden fördern. Hier sind einige Ideen, die leicht im Alltag angewendet werden können:

  • Geruchserlebnisse: Der Geruchssinn ist eng mit dem Gedächtnis verknüpft. Düfte wie Lavendel, der an die Kindheit oder an entspannende Momente erinnert, können starke emotionale Reaktionen hervorrufen. Ähnlich verhält es sich mit dem Duft von frisch gebackenem Brot oder bestimmten Blumen. Diese Düfte können dazu beitragen, Erinnerungen zu wecken und eine positive Stimmung zu fördern.
  • Tast- und Mustergegenstände: Gegenstände, die angefasst und ertastet werden können, regen den Tastsinn an und schaffen Vertrautheit. Ein altes, weiches Tuch oder ein Lieblingskleidungsstück aus der Jugendzeit kann beispielsweise Erinnerungen wachrufen und ein Gefühl von Sicherheit geben. Diese Methode eignet sich besonders gut für Menschen, die nicht mehr so gut sehen, aber gerne Dinge berühren und spüren.
  • Naturklänge und leichte Meeresbrise: Geräusche aus der Natur, wie das Rauschen von Wellen oder Vogelgezwitscher, können beruhigend wirken und Assoziationen zu positiven Erfahrungen in der Natur wecken. Diese Klänge, kombiniert mit frischer Luft oder dem Rauschen eines Ventilators, können das Gefühl von Freiheit und Leichtigkeit fördern.
  • Fernsehklassiker: Alte Serien oder Filme, die den Betroffenen vertraut sind, können positive Erinnerungen hervorrufen. Oft erkennen Menschen mit Demenz bekannte Szenen aus ihrer Vergangenheit, was zu spontanen Gesprächen oder Reaktionen führt. Die Vertrautheit solcher Bilder und Klänge vermittelt Sicherheit und Zugehörigkeit.
  • Fotosafari und Bilder: Alte Familienfotos oder Bilder von Landschaften, die dem Betroffenen bekannt sind, helfen dabei, das Gedächtnis anzuregen. Für Tierfreunde können Bilder von Tieren ebenfalls eine emotionale Reaktion auslösen und Gespräche anregen. Eine „Fotosafari“ durch das eigene Leben oder durch bekannte Orte kann eine gute Aktivierungsmethode sein, um den Kontakt zur Umwelt wiederherzustellen.
  • Festtagsstimmung und Dekorationen: Feiertage wie Weihnachten oder Ostern sind tief in der Erinnerung vieler Menschen verankert. Mit saisonalen Dekorationen und typischen Bräuchen lassen sich positive Emotionen wecken. Das Aufhängen von Weihnachtssternen, das gemeinsame Schmücken eines Baumes oder das Singen von Liedern können helfen, vertraute und freudige Erinnerungen zu reaktivieren. Auch das Erzählen von Festtagsgeschichten oder das Backen von Plätzchen kann Menschen mit Demenz in eine festliche Stimmung versetzen.

Praktische Tipps für die tägliche Pflege und Aktivierung

Für Pflegekräfte und Angehörige ist es von großer Bedeutung, Methoden zur Aktivierung regelmäßig und individuell anzuwenden. Es ist wichtig, darauf zu achten, welche Reize für den Betroffenen geeignet sind und welche eher abgelehnt werden. Nicht jede Methode funktioniert bei jedem Menschen gleich gut, daher sollte man verschiedene Ansätze ausprobieren und schauen, was am besten wirkt.

  • Sich Zeit nehmen: Aktivierungen müssen nicht immer lange dauern. Schon kurze Einheiten von 10 bis 15 Minuten können eine große Wirkung erzielen. Wichtig ist, regelmäßig kleine Aktivierungen in den Alltag zu integrieren, um die geistigen und emotionalen Fähigkeiten der Betroffenen zu fördern.
  • Sinnvolle Beschäftigung: Beschäftigungen, die mit der Vergangenheit oder den Interessen der betroffenen Person zu tun haben, sind besonders wirkungsvoll. Ob es sich um das Zubereiten eines einfachen Gerichts handelt, das mit Kindheitserinnerungen verknüpft ist, oder das Vorlesen von Geschichten aus früheren Zeiten – solche Tätigkeiten schaffen eine Verbindung zur Vergangenheit und geben den Menschen Orientierung.
  • Positive Atmosphäre schaffen: Die Umgebung sollte ruhig und angenehm sein, damit der Betroffene sich auf die Aktivierung konzentrieren kann. Hektik oder laute Geräusche können kontraproduktiv sein. Eine liebevolle und unterstützende Atmosphäre fördert das Wohlbefinden und die Bereitschaft, sich auf die Aktivierung einzulassen.

Aktivierung ist nicht nur eine Aufgabe für Fachkräfte, sondern auch für Angehörige. Sie bietet die Möglichkeit, die Bindung zu dem betroffenen Familienmitglied zu stärken und schöne, gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.

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